Landraub in Temeschwar, Rumänien – Offener Brief an MdB Dr. Christoph Bergner

Die Bevölkerung der Rumänischen Stadt Temeschwar wurde von 1945 bis Ende 1949 Ziel von Deportationen und von Enteignungen. Bis heute versuchen einige, ihren enteigneten Grundstücks- und Landbesitz zurück zu gewinnen. Doch inzwischen haben die internationalen Bankster Land gekauft und verwenden es für eigene Zwecke. Dazu gehört unter anderen der Agrarinvestor AGRARIUS.

Ich veröffentliche hier einen offenen Brief an den Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, MdB Dr. Christoph Bergner, von Betroffenen, die in der Region Temeschwar gegen große Machtinteressen um Ihr Vermögen kämpfen.

Der Offene Brief kann als PDF mit Unterschriften (233 kB) und ohne Unterschriften (64 kB) heruntergeladen werden.

Offener Brief

An Seine Excellenz

Herrn Dr. Christoph Bergner, MdB

Parlamentarischer Staatssekretär

Beauftragter der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten

Betr.: Landraub, Diskriminierung, Geschichtsfälschung
Bezug: AMG – Haus Temeswar, Ihr Schreiben vom 23.06.2011

Sehr geehrter Herr Staatssekretär Dr. Christoph Bergner,

als Beauftragten der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten bitten wir Sie höflich, sich objektiv, sachlich und gerecht für die Interessen aller Flüchtlinge und Aussiedler aus Rumänien gleichermaßen einzusetzen, ohne Rücksicht auf Mitgliedschaft im Vorstand der Landsmannschaften und Vertriebenenverbände, CDU/CSU – Parteibuch und Wähler, Beamtenstatus und Religionsgemeinschaft.

Bei der Restitution in Rumänien werden gerade die Opfer der Deportationen, der Securitate und die Grenzgänger, welche keine Seilschaften bzw. Lobby haben, oft ohne ausreichende Alterssicherung, alt, krank und alleinstehend sind, benachteiligt.

Deren Zahl in der Bundesrepublik, z. B. im Land Baden-Württemberg ist weitaus größer als in Temeswar, aber hier gibt es weder eine Sr. Dr. Hildegardis Wulff – OSB Stiftung, noch ein Altenheim, obwohl es für diese Opfer nötig und wünschenswert wäre.

Sie sollten sich auch nicht auf Drängen der AMG – Stiftung, der sogenannten „Deutschen Gemeinschaft“, der Temeswarer Stadtverwaltung, des Vizepräfekten Herrn Zoltan Marossy und des Herrn Peter Krier dazu verleiten lassen, das endgültige und unwiderrufliche Urteil des Obersten Gerichts in Rumänien in Frage zu stellen bzw. versuchen dieses zu kippen oder dagegen anzugehen.

Dies würde die Korruption in Rumänien fördern anstatt sie zu beseitigen, wie die Europäische Union es von Rumänien gefordert hat.

Dieses Urteil des Obersten Gerichts in Rumänien ist völlig korrekt und in Übereinstimmung mit den Richtlinien der EU.

Wir bräuchten es gar nicht weiter zu erwähnen, denn Sie selbst wissen es ja, dass es in der Demokratie eine Gewaltenteilung gibt: Exekutive, Legislative, Judikative. D. h. eine rumänische Exekutive (Regierung, Ministerium, Stadtverwaltung Temeswar) darf nicht bzw. hat nicht das Recht in die Entscheidung der Judikativen (des Obersten Gerichts in Rumänien) einzugreifen.

Umso mehr gilt das für Ihre Person, als Vertreter einer ausländischen Regierung (Exekutive). Wir können davon nur abraten und hoffen, dass Sie diese Rolle nicht spielen wollen, welche manche Ihnen da zugedacht haben. Übrigens, Herr Zoltan Marossy ist nicht nur in der Stadt Temeswar, sondern im ganzen Kreis Temeswar bei der Verhinderung der Restitution von Grundstücken und an europaweiter Korruption beteiligt, siehe z. B. Geschäfte der Gemeinde Lenauheim (dazu gehören auch die Dörfer Bogarosch und Grabatz).

Man sollte keinen Präzedenzfall mit verheerenden Folgen für die Restitution und die Förderung von Korruption und Landraub in ganz Rumänien schaffen.

Gestatten Sie uns bitte noch einen Hinweis auf ein Buch: Mathias Keller, „Alles im Leben ist wichtig“, Erinnerungen eines optimistischen Migranten, (ab S. 204, Kap. „Halbruhestand“ – Projektarbeit für die Europäische Union in Rumänien), ISBN 9783839121542. Sehen Sie bitte auch im Internet, abrufbar über www.martini-biografien.de, oder http://dnb.d-nb.de.

Sehr bedauerlich finden wir es auch, dass nicht nur die Funktionäre der Landsmannschaften, sondern auch Kirchenführer (Priester und Bischöfe) sich auf die Seite der Täter stellen, anstatt die ausgegrenzten und verfolgten Opfer zu unterstützen.

In der Hoffnung auf eine baldige Antwort verbleiben wir
mit Dank und vorzüglicher Hochachtung,

Sachsenheim, 2. August 2011

Dipl.-Ing. (FH) Karl-Fred Klein
Postfach 1521, 68705 Schwetzingen

Dipl.-Ing. hort. Gerlinde Neutzner, geb. Schneider
In der Bannhalde 8, 74343 Sachsenheim

Peter Schütz

Hans-Reinhardt Benning

Michels Liliane

(Unterschriften in o. g. PDF-Datei!)

Kurz-URL dieses Artikels:
http://bit.ly/nktyUR

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