Das letzte Sprungbrettseminar von Eugen Simon (Gedankendoping) ging in München Zuende. Neue Seminare wird es vorläufig(?) nicht geben. Eugen Simon ist aber nicht nur für prall gefüllte Stadthallen bekannt, sondern baut oder finanziert auch Schulen in Indien, Nepal, auf den Philippinen, in Sri Lanka und Vietnam.
Eine höchst persönliche Einführung in ein ebenso persönliches Projekt
Kinder, Kinder, Kinder – hätte mir jemand in meiner ersten Lebenshälfte (bis jetzt!) gesagt, was für eine zentrale Rolle sie einmal für mich spielen würden, hätte ich gesagt: „Du spinnst!“
Ich erinnere mich genau an die in den 70er und 80er Jahren vorgetragene Diktion: „Kinder in diese Welt zu setzen ist ein Verbrechen!“ In Zeiten des kalten Krieges und des Natodoppelbeschlusses waren wir weniger geneigt Nachwuchs in die im Grunde genommen kalte und feindliche Welt zu setzen. Auch dass meine Schwester eine Tochter bekam, ich damit zum Onkel wurde, und meine Nichte und ich viel Unfug miteinander trieben (sehr zum Leidwesen ihrer Mutter), vermochte meine Einstellung zu eigenen Kindern kaum zu verändern. Außerdem zog ich es vor durchzuschlafen (wenn ich denn schlief dieser Tage…)
An einem ganz speziellen Tag änderte sich meine Meinung über Kinder generell. Ich stand bei Aldi in der Schlange. Eine Tätigkeit der viele Menschen sich immer wieder hingebungsvoll widmen. Besonders angenehm wird dieser Zeitvertreib, wenn ein sich in der „Trotzphase“ befindliches Kind, mit ca. 150 Phon kreischendem Gebrüll kund tut: „Ich will das aber haben!!!“ und sich dabei wie ein Freistilringer auf dem Boden wälzt. Entzückend! An diesem Tag war das jedoch nicht der Fall. Dafür kam ich, was ein ebenso beliebter Aldi-Zeitvertreib ist, mit der Kundin vor mir ins Gespräch. Ich muss so um die 27 gewesen sein, sie war Mitte 40. Wie wir auf das Thema Kinder kamen weiß ich nicht mehr, aber was sie mir gesagt hat, weiß ich noch ganz genau. „Wer soll das Schiff übernehmen und steuern, wenn Sie zu alt dafür sind? Haben Sie nicht auch das Bedürfnis darauf Einfluss zu haben? Wollen Sie das Kinderkriegen denen überlassen, die für unsere aktuelle Lage verantwortlich sind? Wenn nein, dann müssen Sie selbst dafür sorgen und zwar von Anfang bis Ende.“ Da hatte ich es. Nicht das normale Gesülze von wegen, Kinder sind doch so süß (manchmal), Kinder bereichern ihr Leben unendlich (und kosten ein Vermögen) oder erst mit Kindern entdecken Sie sich selbst (wer hat gesagt, dass ich das will?).
Verantwortung und Leidenschaft
Nein, diese Dame sprach sehr ernsthaft und sehr eindringlich von VERANTWORTUNG. Nachdem sich einige Jahre später die richtigen Partner dafür gefunden hatten, wurden meine Frau Barbara und ich dieser Verantwortung gerecht.
Von Anfang an war ich ein leidenschaftlicher Vater. Nicht der beste vermutlich, aber einer der überzeugtesten. Das ging einerseits soweit, dass ich meiner Tochter Leoni im zarten Alter von ca. 7 Monaten einige Schlückchen Weizenbier zu trinken gab (die 50% meiner bayerische Herkunft schlugen durch), was meine Frau wenig passend fand (das Weizenbier – nicht die Herkunft…) und andererseits, dass ich meinen Job in der RTL-Sportredaktion für 15 Monate im Vaterschaftsurlaub auf eine halbe Stelle reduzierte, bis mein Sohn Luca drei Jahre alt war, was meine Frau sehr passend fand.
Fast forward in den Dezember 2005. Es war das letzte Treffen des Toastmasters Clubs Avalon Beach vor der Sommerpause. Alle Mitglieder wurden vom Präsidenten aufgerufen ihre Pläne für das nächste Jahr bekannt zu geben. Im Uhrzeigersinn standen die einzelnen Sprecher auf und sprachen über ihre Pläne und Ziele. Ich erinere mich an keinen der vorgetragenen Beiträge. Vermutlich saß ich nur da und dachte gar nichts (eine meiner leichtesten Übungen – und eine sehr entspannende dazu). Irgendwann stand Mandy rechts neben mir auf und begann zu sprechen, und als sie fertig war und sich wieder hinsetzte, war es an mir, meine Ziele bekannt zu geben. Ich stand auf und sagte: „In den nächsten 25 Jahren werde ich 25 Schulen in 25 Ländern bauen“ und setzte mich wieder hin. Das war zwar nicht exakt das Ziel für das nächste Jahr sondern mal eben für 24 weitere, aber ich sagte ja schon, dass ich an nichts dachte in diesem Augenblick. Als ich wieder saß, kam mir dann aber doch recht schnell der erste Gedanke: „Hast Du noch alle Tassen im Schrank?“
Erst als ich dann nach der Sitzung auf meine Pläne angesprochen wurde und demgemäß darüber Auskunft geben musste, begriff ich, was ich gesagt hatte.
Am Ende hatte sich das erste „große Ding“ Platz geschaffen, was ich immer machen wollte: etwas für Kinder auf der ganzen Welt tun. Dadurch dass ich es nach außen verkündete, gab es kein Zurück mehr. Sie kennen das sicherlich. Sich so im Kopf seine Gedanken machen, sie aber diskret für sich zu behalten, ist so schön unverbindlich. Sobald Sie diese Gedanken allerdings nach außen tragen, wird es ernst bzw. offiziell. Dann heißt es Butter bei die Fisch tun (die 50% meiner ostfriesischen Herkunft lassen grüßen…)
T.U.N.
Warum erzähle ich Ihnen diese lange Geschichte? Nun, wenn Sie bis hierher gelesen haben, werden Sie bemerkt haben, dass ich hier einige sehr persönliche Dinge mit Ihnen teile. Und genauso persönlich nehme ich dieses Projekt. Was zum einen bedeutet, dass es mir ebenso am Herzen liegt wie meine eigenen Kinder. Und zum anderen, dass ich es auch sehr persönlich und auf recht individuelle Art und Weise mit vielen recht individuellen Menschen erreichen werde.
Das bedeutet in erster Linie, dass wir nur mit realen Personen und nicht mit Organisationen zusammen arbeite. (Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel – siehe das Sisla Projekt mit Opportunity International.) Realen Personen wie Linda (Vietnam), Michael (Indien + Sri Lanka) oder Som und Susan (Nepal) und jetzt Sylvia und Liz in Kenia. Alle Menschen, die direkt etwas T.U.N (Tag und Nacht), sind herzlich eingeladen, an diesem Projekt mitzuwirken, das mittlerweile gewachsen ist. Das Ziel lautet jetzt:
Das Projekt Gedankendoping finanziert oder baut weltweit direkt 300 Schulen – oder mehr – bis zum Jahr 2040 – oder früher.
Wir werden Sie so unterstützen, wie wir unterstützt werden und wurden wie z.B. durch den Maler Wolfram Schulz, der uns mehrere Bilder zur Verfügung gestellt hat, die wir auf den Sprungbrettseminaren versteigert haben. Oder Elke Lies, die uns dabei geholfen hat Kontakt zu Menschen in Deutschland zu knüpfen, die eigene, unabhängige Projekte haben (oft nur eine Schule), die wir finanziell und logistisch unterstützen können. Oder Martina Horak, die zu ihrem 30. Geburtstag auf alle Geschenke verzichtet hat und stattdessen um Geldspenden für unsere Projekte bat.
Wenn Sie möchten können Sie hier spenden:
Projekt 25 (es sind wirklich 300 – aber ändern Sie mal den Kontonamen bei einer deutschen Bank…)
Barbara Simon, Sparkasse Köln-Bonn, BLZ, 37050198, Kto. 1902358231
Iban: DE47 37050 1981901406858, Swift-Bic: COLSDE33
Selbstverständlich können Sie auch das eine oder andere Gedankendoping Produkt, Seminar oder Coaching erwerben. Mindestens 10% des Verkaufspreises gehen direkt und ohne Abzug in die Kinderprojekte. Denken Sie immer daran: je mehr Sie sich selbst helfen, desto mehr werden Sie auch anderen helfen können. Oder um es mit den Worten von Nelson Mandela zu sagen: Indem wir unser eigenes Licht (er)scheinen lassen, geben wir anderen Menschen die Erlaubnis dasselbe zu tun. Was also wären Sie in der Lage Positives (nicht nur für Kinder) auf der Welt zu tun, wenn Sie Ihr volles Potential ausschöpfen würden?
Eugen Simon
Avalon Beach
Quelle: Gedankendoping-Webseite