Blockupy Frankfurt und die Versammlungsfreiheit

#blockupy

Betreff: Versammlungsfreiheit
An: Werner Raetz, Thomas Occupy
Datum: 30.04.2012

Sehr geehrter Herr Rätz, sehr geehrter „Thomas“,

grundsätzlich muss ich sagen, dass ich jede Form von Protest unterstütze, welche sich gegen Banken und sonstige unnatürliche Hierrachien richten. Allerdings kommen mir stets Zweifel, an der Sinnhaftigkeit von Demonstrationen. [Demonstrationen in Form von: Leute bewegen sich (zeitlich begrenzt) auf der Straße und machen krach]

Versetzen Sie sich bitte in die Situation der Banker! Das ist ihnen doch völlig egal, ob an einem arbeitsfreiem Tag jemand vor ihrer Geschäftsstelle rumschreit, wärend sie zu Hause das üppige Grün bewundern.

Auch für „noch nicht aufgewachte“ Bürger ist so eine Demo eher ein Störfall, als ein Augenöffner. Immerhin machen Sie mords Krach und blockieren mein Auto auf dem Weg ins Grüne.

Da muss man schon mehr machen als nur auf der Straße herumlaufen und mit Vuvuzelas tröten.

Auch gebe ich zu bedenken: Wenn Sie jemanden eine „auf die Fresse hauen“ wollen, dann fragen Sie den auch nicht erst schriftlich mit dreifachem Durchlag um Erlaubnis, sondern Sie hauen einfach zu.

Also lassen Sie Demoanmeldungen bei den Brhörden doch einfach sein. Es ist doch absolut logisch, dass man eine Ablehnung erhält.

Die größte Heuchelei ist jedoch Ihre Aufforderung an die Demonstranten, sich ggf. mit den Schlafsäcken vor das Gebäude zu legen.

Seit 100 Jahren machen sich Banken daran, den Bürgern sämtliches Hab und Gut zu rauben, besonders deren Häuser. Das schlimmste was einen passieren kann, ist doch, wenn die Bank einem das Haus stielt und man anschließend gefahr läuft obdachlos zu sein und von der Gesellschaft nicht mehr akzeptiert zu werden. Bestes Beispiel aktuell in den USA, Griechenland, Spanien, Portugal und Italien.

Und jetzt fordern Sie ernsthaft, man solle freiwillig auf der Straße schlafen ???

Warum sollen wir unseren Komfort und Wohlstand einschränken, wenn andere uns betrügen und es ohnehin deren Absicht ist, dass alle auf der Straße schlafen müssen?!

Besetzen Sie die umliegenden Hotels gleich mit, denn das ist genau die gleiche Personengruppe gegen die Sie mobil machen möchten. Stürmen Sie nachts die Luxushotels und sorgen Sie dafür, dass alle Superreichen, die unser Geld stehlen, nicht mehr ruhig schlafen können, bis diese ihre Machenschaften aufgeben.

Wenn Sie ernsthaft daran interessiert sind etwas zu verbessern, dann rufen Sie die Demonstraten auf, eine Axt oder Mistgabel oder sonstiges Wurf- und Schlagwerkzeug mit zubringen, um anschließend das Gebäude in Schutt und Asche zu zerlegen und den Chef der Bank vor der Stadtmauer zu erhängen. So hat es über 3.000 Jahre lang funktioniert, uns solche Betrügereien vom Hals zu halten. Selbst bei Cäsar hat es so funktioniert.

Aber jetzt kommt man gleich mit: „… ja heute ist man ja zivilisiert …“

Herje, solang sie nur an den Symptomen kratzen, beseitigen Sie nicht die Krankheit, man muss das Übel vom Grund her ausrotten.

Warum machen Sie an dem Tag keine Euro-Verbrennung? Dies würde dem System das 50-fache der Verbrannten „Werte“ entziehen.

Warum machen Sie keinen Stand, um jeden einzelnen Euro in eine Regionalwärung umzutauschen? Das würde dem System das 50-fache der Umtauschwerte entziehen und zusätzlich die Regionalwirtschaft stärken, welche durch die Banken zerstört wurde.

Warum bringt keiner einen Beamer mit und zeigt Aufklärungsfilme über das Geldsystem?

Machen Sie doch mal eine Umfrage unter den Demoteilnehmern, wieviele bereits Regiogelder benutzen. Regiogeld ist zwar nicht unbedingt die ultimative Lösung, aber immerhin ein guter Schritt in die richtige Richtung.

Und machen Sie bitte nicht den gleichen Fehler wie die „Veranstallter“ der S21-Demos: „Die Polizei sind unsere Freunde, … bla bla …“ Das Resultat können Sie hier nachlesen: Link.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg.

Diese E-Mail haben wir via E-Mail mit Zustimmung zur Veröffentlichung erhalten. Sie bezieht sich auf Blockupy Frankfurt.

2 Gedanken zu “Blockupy Frankfurt und die Versammlungsfreiheit

  1. Gewalt sollte nur zum Schutz des eigenen Lebens oder des Lebens Schwächerer eingesetzt werden! Demonstrationen -JA! – die richtigen damit behelligen -JA! Aber wer andere aufhängt, trägt nicht dazu bei ein besseres System zu integrieren. Es wird nur ein Tyrann durch den nächsten ausgetauscht. Das Spiel haben wir bereits seit mehreren tausend Jahren, irgendwann sollten wir daraus lernen.

    Gandhi hat es geschafft seine Forderungen friedlich durchzuringen, das können wir auch und wenn wir mit Pfefferspray daran gehindert werden gibt es noch ein Alternative:

    http://grafipolitisch.blogspot.fr/2012/04/ziviler-widerstand.html

  2. Das Problem, dass nach dem toten Tyrann an neuer tyrann kam, lag immer darin, dass das System mit dem Tyrann nie abgeschafft wurde und die sogenannten Rebellen keine Alternative parat hatten. Dies bezieht sich aber nur auf Königs- und Zarenhäuser.
    Wenn es aber um das Geldsystem geht, ist es etwas anderes – in diesem Falle endet das System. Regionalwährungen und sonstige Alternativen gibt es ja bereits und Tauschhandel wäre auch endlich wieder von nöten. Brauchst du denn einen Geldschein um deine Waren erhalten zu können ?
    Was ist mit all den Millionen und mittlerweile Millarden Menschen in Afrika, Indien, Asien, …, die sich nicht gegen dieses System wehren können, und die ich nach deiner Ansicht dann verteitigen dürfte/müsste ?! Dann wäre der Tot eines einzelnen Menschen, welcher der Menschheit nur Schaden und Leid über Generationen hinweg gebracht hat ja gedeckt.
    Oder geht es dir nur um deinen eigenen Geldbeutel ?
    Gandhi funktioniert heute nicht mehr, da die Medien heute nicht mehr frei sind, wie sie es früher einmal waren.
    Zu Gandhis Zeiten wurde die Moral noch hochgehalten welche Gandhi vertraht. Glaubst du, du würdest mit einem Hungerstreik heute irgendetwas erreichen, selbst wenn dich der Hungerstreik dein Leben kostet ?
    Was meinst du, wo in der Bildzeitung würde etwas über dich stehen ?

    Mal ganz davon abgesehen kostet so ein Polizeieinsatz bei einer Demo ein halbes Vermögen, was wir besser in Bildung stecken könnten, anstatt in neue Helme und Visiere, welche durch Demonstranten beschmiert wurden. Das hält sie Bullen nur bei dieser Demo auf. Zur nächsten Demo sind die aber wieder da.
    Bei einem Ableben eines Ackermanns oder sonstigen hochrangigen Bankers ist er weg und kommt auch nicht wieder, sonst passiert mit dem Wiederaufersteher das Selbe. Siehe Cäsar, er hatte versucht das Zinssystem damals einzuführen. Diese Aktion sorgte für Ruhe in diesem Problem – 1.800 Jahre lang.

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